Kostenlose Cap Table Vorlage für Startups
Venture Capitalists und professionelle Investor:innen haben unzählige Businesspläne pro Jahr auf dem Tisch. Das schreit nach klaren, übersichtlichen Ansagen, denn für alles andere bleibt schlichtweg keine Zeit. Dementsprechend wichtig ist der Cap Table, anhand welchem aufgezeigt wird, wem wie viele Anteile des Startups gehören und über welchen Zeitraum. In diesem Beitrag findest du eine kostenlose Cap Table Vorlage für Startups und alle weiteren Informationen zu den unterschiedlichen Investmentrunden.
Damit du optimal vorbereitet in eine Kapitalrunde starten kannst, sind einige Grundlagenarbeiten notwendig. Du musst den aktuellen Zustand deines Startups kennen, den zukünftigen Finanzbedarf ermitteln und eine realistische Bewertung aufstellen.
Wer Geld für sein Startup braucht, bereitet ein Pitchdeck vor und präsentiert die Geschäftsidee und das angehende Unternehmen unterschiedlichen Investorinnen und Investoren. Konnte deren Interesse geweckt werden, schauen sie sich im Anschluss den Businessplan an.
Wenn dieser ebenfalls überzeugt, vertieft sich der gemeinsame Austausch weiter. Was nun folgt ist die Beurteilung der effektiven Situation des Startups mittels einer sogenannten Due Diligence – und damit kommt auch der berühmt berüchtigte Cap Table ins Spiel. Aber was ist das überhaupt?!
Was ist ein Cap Table?
Ein Startup durchläuft grundsätzlich mehrere Investitionsrunden. Das Einzige, was dabei verkauft werden kann, sind Anteile.
Das heisst, Gründer:innen müssen sich im Vorfeld überlegen, zu welchem Preis sie wann wie viele Anteile von ihrem Startup abgeben werden. Das Ganze wird modelliert in einer sogenannten Cap Table.
Der Prozess eines Startup auf der Suche nach einem Investment kann beispielsweise wie folgt ablaufen:
- Zunächst einmal investieren die Gründer:innen selbst und gründen zum Beispiel eine GmbH.
- Danach investieren Freunde und Familie zum ersten Mal überhaupt in das Unternehmen. Meist sind das kleinere Beträge, beispielsweise 20’000.- CHF für 5% Anteile am Unternehmen.
- In einem nächsten Zwischenschritt können Anteile an Mitarbeitende ausgegeben werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Employee Stock Options einzuplanen, der Einfachheit halber lassen wir das Thema in diesem Beitrag aber weg – es würde den Rahmen sprengen.
- Danach kommt es zur ersten Seed-Runde: Jetzt werden professionelle Investor:innen an Bord geholt und das erste grosse Investment wird an Land gezogen.
- Darauf folgen die VCs – und die Verwässerung (Dilution) nimmt ihren Lauf… 😉
- Zwischenzeitlich kann es zu sogenannten Bridge-Runden kommen: Schafft es das Startup nicht lückenlos von der einen Phase in die nächste, kann Geld von den meist bereits bestehenden Investor:innen nachgeschoben werden, um damit die aktuelle Phase noch kurz zu verlängern.
Der Cap Table – zu Deutsch die Kapitalisierungstabelle – ist also einfach gesagt die Aufzeichnung der Eigentümerschaft des Startups.
Du führst damit Buch über die bisherige und die geplante Entwicklung deines Startups und dokumentierst damit den Marktwert deiner Unternehmung.
💡 Cap Table = Aufteilung des Startup-Kuchens im Excel-Format!
Im einfachsten Fall umfasst der Cap Table alle bisherigen Transaktionen und die entsprechenden Anteile der Investor:innen am Startup – und zeigt damit die Eigenkapitalausstattung des jeweiligen Unternehmens auf.
Die wohl geläufigste Form einer Cap Table ist ein Excel-Dokument. Darin enthalten sind meistens die Investitionsrunde, die Pre- und Post-Money Valuation, der Preis pro Aktie und die fully diluted Anteile.
Jedes Startup und jede:r Investor:in führt den Cap Table in einer eigenen Art und Weise.
Wichtig ist jedoch die lückenlose Dokumentation der einzelnen Runden und Investor:innen, denn die Tabelle ist für jede Finanzentscheidung in Bezug auf Kapitalbeteiligungen, Marktkapitalisierung und Marktwert unerlässlich.
Startups entwickeln sich zudem ständig weiter, und damit auch ihre Cap Table: Zum Beispiel werden zur Deckung des Kapitalbedarfs mehrere Finanzierungsrunden durchgeführt, Aktienoptionen zur Talentgewinnung ausgegeben oder Investor:innen verkaufen, übertragen oder lösen ihre Aktien ein.
All diese Massnahmen – und noch viele weitere – verändern die Kapitalisierungstabelle. Es ist daher sehr wichtig, dass der Cap Table regelmässig aktualisiert und vor allem genau geführt wird.
Bist du bereit, den Cap Table für dein Startup in Angriff zu nehmen? Dann downloade jetzt unsere kostenlose Cap Table Vorlage und leg direkt los! 👇🏼
Kostenlose Cap Table Vorlage für Startups
Damit du gleich mit deiner Cap Table starten kannst, haben wir dir – in Zusammenarbeit mit unserer Community und dem ZID – eine Cap Table Vorlage im Excel-Format vorbereitet. Du kannst sie ganz einfach hier kostenlos downloaden:
☝🏻 Der Download unserer Cap Table Vorlage ist komplett kostenlos. Folgende Features erwarten dich:
✅ Planen von mehreren Runden hintereinander
✅ Automatische Berechnung der Verwässerung
✅ Verwendung von Discounts mit Convertibles
✅ ESOP Programm
✅ Kalkulation vom Multiple der Investor*innen im Exit Fall
Im Anschluss brauchst du nur noch die Burnrate, welche du aus deiner Liquiditätsplanung entnehmen kannst. Daraus resultiert dann der Cap Table deines Unternehmens und damit die Aufstellung, wem wie viele Anteile des Unternehmens gehören und über welchen Zeitraum.
Wie funktioniert die Cap Table Vorlage?
Der erste Teil Incorporation (in blau) umfasst die Gründung deines Startups.
Stellen wir uns vor, du gründest eine AG. Dafür brauchst du beispielsweise 100’000 CHF Gründungskapital und jeder Share hat einen Wert von 1 CHF. Insgesamt seid ihr zudem zwei Gründer:innen mit je 50% Anteile am Unternehmen (das alles kann natürlich auch anders aufgeteilt werden).
Die weiteren Teile der Cap Table Vorlage umfassen die weiteren Finanzierungsrunden, welche danach folgen.
In der Seed Phase musst du dich fragen, wie viel Geld du für dein Vorhaben brauchst. Diesen Betrag hältst du als New Equity → Cash fest.
Dann vervollständigst du deine Pre-Money Valuation: Trage ein, wie viel Wert dein Unternehmen zu diesem Zeitpunkt hat und wie viel Geld du dementsprechend von den einzelnen Seed-Investor:innen erhältst. Du siehst nun automatisch, wer dann wie viele Prozente deines Unternehmens besitzt.
💡 Als Daumenregel gilt: Ein Startup gibt idealerweise pro Runde zwischen 10 bis maximal 25% der Anteile ab.
Der letzte Teil der Vorlage widmet sich dem Exit-Fall. Hier siehst du, was passiert, wenn du dein Startup verkaufen wirst.
Wenn du unter Valuation den Verkaufspreis deines Startups eingibst, siehst du darunter, wie viel jede einzelne Partei erhält. Überleg dir in diesem Zusammenhang gut, welcher Multiple für die Investor:innen interessant ist.
Was du bei deiner Cap Table & den Investmentrunden sonst noch beachten solltest
Denke beim Erstellen deiner Cap Table daran, dass es in den unterschiedlichen Investmentrunden darum geht, das Risiko für deine (zukünftigen) Investor:innen abschätzbar zu machen.
Gerade in der Pre-Seed Phase, wo erstmal einfach eine Idee besteht und noch nicht viel mehr, ist das Risiko, das dein unternehmerisches Vorhaben nicht so funktioniert wie geplant, extrem hoch.
Dessen Risiko sind sich auch potenzielle, professionelle Investorinnen und Investoren bewusst. Überzeuge sie davon, dass deinem Gründerteam weder die Luft noch die Lust aus- oder vergeht.
Startups, die es bis in die Seed-Phase geschafft haben, haben nun zum ersten Mal etwas Luft im Rücken und müssen nicht mehr jeden Rappen spalten.
Hier haben die Gründer:innen einen Lohn und können sich darauf konzentrieren, ein Team und ein Unternehmen aufzubauen.
In dieser Phase musst du mit deinem Team beweisen, dass wirklich etwas verkauft werden kann. Zeige, dass dein Unternehmen auf einem Geschäftsmodell basiert, das skaliert.
In der Series A Phase – in welcher meist ein VC ein Investment in das Unternehmen tätigt – dreht sich alles darum, zu skalieren – und zwar schnell!
In dieser Phase geht es also meist um sehr viel Geld. Mit einer ordentlichen Cap Table behältst du den Überblick und bist gut vorbereitet.
Ob VC’s oder Angel Investor:innen: So oder so sollten sich Startups ihre Geldgeber:innen sorgfältig aussuchen, denn mit deren Eintritt und Mitmischen werden die zukünftigen Weichen des Unternehmens gestellt.
Dabei kommt es darauf an, was das Startup will und welche Ziele das Unternehmen in Zukunft erreichen will.
Wer beispielsweise ein internationales B2B Unternehmen aufbauen will, sollte darauf achten, einen VC zu gewinnen, der über internationale Verbindungen verfügt und diese auch einbringen wird, wenn es darauf ankommt.
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