Fundraising – Begriffe, die Gründer:innen kennen müssen (Teil 2)
Exit, Verwässerung oder Dilution, Due Diligence und Pre- oder Post-Money: In der Welt des Startup Fundraising herrscht ein eigenes Vokabular vor. Bevor du mit den Investorinnen und Investoren oder Venture Capitalists in den Ring steigst, solltest du deren Sprache beherrschen. Wir zeigen dir, welche Begriffe du unbedingt kennen musst und erklären dir, was sie bedeuten.
Startup Funding ist ein eigenes Ökosystem mit vielen verschiedenen Fachbegriffen und Methoden.
Damit du einen möglichst professionellen Auftritt vor Investoren und Investorinnen hinlegen kannst, musst du die wichtigsten Fundraising-Begriffe kennen.
Im ersten Teil haben wir die Begriffe Risikokapital, Aktionärsdarlehen, Kapitalrunde, Aktionärsbindungsvertrag und Call- oder Put-Optionen erläutert. Nun schauen wir uns an, was genau unter Exit, Cap Table, Verwässerung (Dilution), Due Diligence und Pre-Money & Post-Money verstanden wird:
Exit (vs. Dividendenstrategie):
Unter einem sogenannten Exit wird der Verkauf der eigenen Aktien an eine:n Meistbietende:n verstanden.
Je nach Strategie der Gründer:innen oder der Investor:innen wird beim Verkauf des Unternehmens ein Exit oder eine Dividendenstrategie angestrebt.
Ein Exit verspricht nach wenigen Jahren einen einmaligen, hohen Ertrag für die Investorinnen und Investoren, während eine Dividendenstrategie langfristig und nachhaltig Ertrag generieren soll.
Cap Table:
Der Cap Table ist einfach gesagt die Aufzeichnung der Eigentümerschaft des Startups.
Im einfachsten Fall umfasst der Cap Table alle bisherigen Transaktionen und die entsprechenden Anteile der Investor:innen am Startup.
Die einfachste Form einer Cap Tables ist ein Excel. Darin enthalten sind meistens die Investitionsrunde, die Pre- und Post-Money Valuation, der Preis pro Aktie und die fully diluted Anteile.
Alle Informationen sowie eine kostenlose Cap Table Vorlage findest du hier: 👉🏼 Kostenlose Cap Table Vorlage für Startups 👈🏼
Verwässerung (Dilution):
Zu Beginn eines Startups sind oft nur wenige und kleine Investorinnen und Investoren – beispielsweise Familienmitglieder oder Freunde – am Unternehmen beteiligt.
Die ersten abgegebenen Firmenanteile werden direkt und ohne eine Kapitalerhöhung durch die Gründer:innen verkauft.
Damit das Startup aber weiterhin wachsen kann, braucht es im Laufe der Zeit mehr Kapital. Diese Finanzierungsrunden, die dann folgen, werden oft Hand in Hand mit einer Kapitalerhöhung durchgeführt.
Dabei wird das Stammkapital erhöht und die bestehenden Anteile um den entsprechenden Prozentsatz verringert, sprich verwässert (Dilution).
Due Diligence:
Eine Due Diligence ist eine sorgfältige Prüfung eines Unternehmens vor einer möglichen Transaktion.
Bevor also ein Investor oder eine Investorin Geld in ein Startup investiert, wird das Unternehmen – je nach Investor:in und Phase – anhand unterschiedlicher Faktoren überprüft und entsprechend beurteilt.
Im Digital Innovation Lab unterscheiden wir zwischen fünf Bereichen, denen wir dabei ganz besonders Aufmerksamkeit schenken: Produkt & Business Modell, Team & Rekrutierungsfähigkeiten, Organisationsentwicklung & -Management, Vision, Storytelling (Go-to-Market Plan) sowie Investitionsplanung.
Pre-Money und Post-Money:
Damit definiert werden kann, wie viele Anteile eine Investorin oder ein Investor erhält, wird das Startup vor und nach der anstehenden Kapitalrunde bewertet. Dabei spricht man von einer Pre-Money und einer Post-Money Bewertung.
Während die Pre-Money Bewertung bei einem Startup teilweise beliebig und willkürlich entsteht, ist die Post-Money Bewertung klar geregelt: Hat beispielsweise eine Investorin für 25% des Unternehmens 500’000 CHF bezahlt, so liegt die Post-Money Bewertung des Startups bei 2 Millionen CHF.
In unserer Arbeit als Venture Studio für Startups und innovative Corporates kennen wir die Probleme, auf welche Gründerinnen und Gründer von Startups in Bezug auf Fundraising stossen. Informationen sind mühsam und nur sehr verteilt aufzufinden.
Der nachhaltige Erfolg deines Tech Startups ist jedoch massiv von deiner Arbeit bei der Kapitalbeschaffung abhängig.
Es ist also deine Pflicht, dich als Gründer:in eines Startups professionell auf eine mögliche Finanzierung vorzubereiten.
Welche weiteren Fundraising Begriffe du sonst noch unbedingt kennen solltest, erfährst du in unserem Blogbeitrag «Fundraising – Begriffe die Gründer:innen kennen müssen (Teil 1)».
Tech-Startup Funding Guide
Als Entrepreneurs und Venture Builder haben wir bereits unzählige Tech-Startups aufgebaut und auf ihrem Weg begleitet. Dabei haben wir fleissig alle Erfahrungen gesammelt, welche es zu machen und zu vermeiden gilt – allem voran haben wir aber viele Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen.
Wir wissen, wie man ein Startup «investierbar» macht. Und wir helfen dir gerne: Vom kostenlosen eBook bis zum individuellen Coaching bieten wir für alle Digital Tech Startups Unterstützung an.
Weitere Beiträge
Kostenlose Cap Table Vorlage für Startups
Venture Capitalists und professionelle Investor:innen haben unzählige Businesspläne pro Jahr auf dem Tisch. Das schreit nach klaren, übersichtlichen…
10 Gründe, warum sich Förderprogramme und Wettbewerbe für Startups lohnen
Beiträge, in denen Startups, innovative Köpfe und Unternehmer:innen mit Awards und Zertifikaten ausgezeichnet und gefeiert werden, boomen auf Social…
Wie Startups Venture Capital in einer virtuellen Welt aufnehmen können
Die Euphorie, in vielversprechende Startups zu investieren, scheint zurückgekehrt. Noch nicht zurückgekehrt ist aber unsere gewohnte Normalität. Und…