Teambuilding: Wie ein richtig gutes Startup-Team entsteht

Damit ein Startup funktioniert und erfolgreich neue Märkte erobern kann, braucht es ein richtig gutes, hocheffizientes Team. Aber Effizienz und Qualität entsteht erst, wenn alle im Team Hand in Hand arbeiten und ihre Fähigkeiten an der richtigen Stelle einsetzen können. Als Venture Builder für Tech-Startups und innovative Unternehmen tragen wir dem Rechnung, indem wir Workshops zum Thema Teamforming und -performing durchführen. Was wir dabei genau machen, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Als Venture Builder für Tech-Startups und innovative Unternehmen entwickeln wir digitale Produkte und bauen junge Unternehmen auf. Dabei sehen wir immer wieder: Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen oder Projekt steckt ein neu- und wissbegieriges, glückliches Team, dass Hand in Hand mit Leidenschaft und Engagement etwas bewirken will.

Wir sind also der festen Überzeugung, dass das richtige Team die Basis für den Erfolg legt. Und wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Ein Startup funktioniert nur, solange das dahinterstehende Team «funktioniert».

Gründerinnen und Gründer sollten also gerade zu Beginn dem who deutlich mehr Beachtung schenken als dem what und dem how (ja, echt jetzt!).

Aber wie baut man ein funktionierendes Team auf? Wie findet jedes einzelne Teammitglied seinen ganz persönlichen, perfekt passenden Platz im Team, von welchem aus die individuellen Fähigkeiten optimal eingesetzt werden können? Und wie schafft man es, dass alle Spass bei der Arbeit haben?

Fakt ist: Ein gutes Team fällt – leider – nicht vom Himmel. Es muss zunächst entwickelt werden. Und das ist bekanntlich gar nicht so einfach. Aber wenn man weiss, worauf es ankommt und welche Stolpersteine es zu beachten gilt, macht diese Herausforderung richtig Spass! Schauen wir uns also gemeinsam an, wie das geht.

 

Das 4-Phasen-Modell von Tuckman oder auch: Die theoretische Grundlage des Teambuildings

Wenn wir über Teambuilding und Teamperformance sprechen, kommen wir nicht umhin, Tuckman und sein 4-Phasen-Modell (1965/1977) zu erwähnen. Da auch unsere Teamworkshops jeweils darauf basieren, wollen wir uns die einzelnen Phasen – Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning – die ein Team durchläuft, kurz anschauen:

Tuckman 4-Phasen-Modell: Tuckman, B. W. (1965). Developmental sequences in small groups
Tuckman 4-Phasen-Modell: Tuckman, B. W. (1965). Developmental sequences in small groups
  • Forming: Die Teammitglieder kommen das erste Mal zusammen. Dieses Kennenlernen und erste Beschnuppern ist oft mit Unsicherheit verbunden: Werde ich vom Team akzeptiert? Kann ich mich in diesem Team voll entfalten? In dieser Phase sind die Beziehungen der Teammitglieder untereinander noch völlig offen und unklar.
  • Storming: Die Teammitglieder versuchen, über Aufgaben- und Rollenkonflikte ihr Revier abzustecken. Diese Phase ist besonders kritisch. Stoßen hier dominante Charaktere aufeinander, kann dies den gesamten Arbeitsprozess des Teams beeinflussen. Deshalb sollte diese Phase mitunter durch eine*n Moderator*in begleitet werden.
  • Norming: Nachdem die «Machtkämpfe» abgeschlossen sind, kann das Team zusammenwachsen. Das Festlegen von Regeln und die gemeinsame Definition von Rollen (norming) im Team unterstützen diesen Prozess.
  • Performing: Die sich anschließende eigentliche Arbeitsphase beginnt und wird durch die vorgängig abgesteckten Regeln gesichert.
  • Adjourning: Für temporäre, nur vorübergehend zusammenarbeitende Teams schließen sich Ablösungsprozesse an. Die Teammitglieder lösen sich voneinander und auch von der gemeinsamen Aufgabe. Im Idealfall reflektieren sie gemeinsam oder auch individuell über ihre Teamerfahrung(en) und lernen daraus für folgende Gruppenarbeiten.

 

Teambuilding, Teamforming und Teamperforming – wie geht das?

Als Venture Builder kommen wir immer wieder in komplett neue Teamsituationen. Manche Teams starten voller Elan, andere geprägt von Unsicherheit. Eines haben aber alle gemeinsam: Den chaotischen Sturm zu Beginn.

Jedes Startup und jedes innovative Projekt steht dementsprechend vor der Herausforderung, möglichst schnell den Grundstein für eine gute Teamarbeit zu legen, damit keine Zeit und keine Ressourcen verschwendet werden und alle sogleich als effizientes und motiviertes Team in die Phase des «Performing» gelangen.

Wir tragen dem Rechnung, indem wir mit unseren Startups und/oder Innovationsteams Workshops zum Thema Teamforming und -performing durchführen. Damit stellen wir gleich zu Beginn eine reibungslose und effiziente Zusammenarbeit sicher. Denn wie bereits erwähnt, bildet ein gut funktionierendes Team die absolute Grundlage für ein gutes digitales Produkt. Je stärker also das Team, desto besser das Produkt.

Aber wie genau sieht denn jetzt ein solcher Teamworkshop bei/mit uns aus und worauf muss man achten, damit effiziente Teams entstehen?!

Höchste Zeit, dass wir tiefer und vor allem inhaltlich in das Thema Teambuilding und Teamperformance eintauchen. Zur Veranschaulichung greifen wir dafür auf den Teamworkshop für das Startup Parkn’Sleep zurück, den wir gemeinsam mit der Unterstützung von Vera Herzmann (dwarfs and Giants) konzipiert und durchgeführt haben.

Vorbereitung und Konzeption mit Vera Herzmann für den Diginlab Teamworkshop
Vorbereitung und Konzeption mit Vera Herzmann für den Diginlab Teamworkshop

Exkurs: Parkn’Sleep ist DIE Parking App für Camper – denn überall dort, wo Stellplätze ohne Vorreservierung angefahren werden können, kommt Parkn’Sleep mit seinem unabhängigen Zahlsystem zum Einsatz und lässt Campervan’s und Wohnmobile vor Ort einfach und bequem digital einchecken und übernachten.


Beim Startup Parkn’Sleep sitzen also nicht alle im gleichen Boot – stattdessen sind alle Teil der abenteuerlustigen Camper-Karawane. Um alle wichtigen Erkenntnisse auch visuell festzuhalten und zu verdeutlichen, haben wir uns speziell für diesen Case entschieden, dass alle Beteiligten die vier Schritte unseres Teamworkshops anhand eines eigenen, individuellen «Bullis» erarbeiten.

 

Schritt 1 des Teamworkshops: Wer bin ich?

Die wichtigste Person in einem Fahrzeug ist die Fahrerin oder der Fahrer. Nur wenn diese wohlauf sind und ihr Ziel kennen, kann die Reise losgehen. Es ist also schon fast logisch, dass wir genau da ansetzen und uns jeweils in einem ersten Schritt der persönlichen Selbstreflexion widmen.

Alle Teammitglieder setzen sich dementsprechend zunächst mit der folgenden Frage auseinander: Wer bin ich und was führt mich hier hin?

Dabei werden alle wichtigen Meilensteine (wir empfehlen pro Person 5) festgehalten, die die einzelnen Teammitglieder zum jeweiligen Startup oder Projekt geführt haben. Der Fokus liegt dabei auf den Meilensteinen, die nicht im direkten Kontext des Startups oder des Projekts liegen, sondern bereits viel früher stattgefunden haben.

Unser Extratipp: Werdet dabei ruhig persönlich. Haltet fest, was euch wirklich bewegt hat und erzählt euch gegenseitig die dazugehörigen Geschichten!

 

Schritt 2 des Teamworkshops: Wer bist und was kannst Du?

Im zweiten Schritt unserer Teambuilding-Workshops geht es um die Wahrnehmung der anderen Teammitglieder. In Zweiergruppen werden dabei Interviews geführt und die Erkenntnisse in einem persönlichen Steckbrief festgehalten.

Das Ziel hierbei ist es, herauszufinden, wer ebenfalls an dem Abenteuer teilnimmt und warum: Wer sitzt mit mir im Bus? Welche Fähigkeiten haben wir mit im Gepäck? Und wie tickt jede*r Einzelne meiner Reisegruppe?

Auf den persönlichen Steckbriefen wird festgehalten, welche Beziehung die Person zum jeweiligen Thema hat, was die Person besonders gut kann und welche versteckte Superkraft sie besitzt.

Unser Extratipp: Wir lassen auf den Steckbriefen jeweils noch Platz für Neues. So können neue Facetten, die während des Kennenlernens und der Zusammenarbeit entdeckt werden, gleich festgehalten werden.

 

Schritt 3 des Teamworkshops: Wie gestaltet sich meine Rolle in der Organisation?

Im dritten Schritt betrachten wir das grosse Ganze: Alle Teammitglieder nehmen sich nun innerhalb der Organsation – also des Startups oder des Projekts – und in dessen Kontext wahr. Dabei geht es zum einen um die eigene Selbstreflektion in der Organisation und zum anderen um die Teamreflektion.

Dabei gilt es, u.a. folgende Fragen zu beantworten (immer im Kontext des Startups oder Projekts):

  • Wer aus dem Team ist mein persönlicher Co-Pilot (und wann)?
  • Was ist mir wichtig?
  • Wo will ich hin?
  • Was treibt mich/uns an?
  • Was mache ich, wenn ich/wir eine Panne habe/n?

Im Teamworkshop mit Parkn’Sleep haben hierfür alle ihren eigenen «Bulli» erarbeitet und die Erkenntnisse entsprechend darauf festgehalten (siehe Foto unten). Damit wird sofort ersichtlich, dass jedes einzelne Fahrzeug einen wichtigen Teil der Flotte darstellt.

Unser Extratipp: Wir lassen die Teilnehmenden zuerst für sich alleine arbeiten um dann im Anschluss die Antworten auf die gestellten Fragen gemeinsam zu diskutieren. Wichtig dabei ist, dass in der Teamreflexion auch Verständnisfragen gestellt werden – es darf und soll unbedingt ein Dialog entstehen!

Diginlab Team Workshop mit dem Startup Parkn'Sleep
Diginlab Team Workshop mit dem Startup Parkn'Sleep

Schritt 4 des Teamworkshops: Wie meistern wir unsere Gruppen-Challenge?

Den Abschluss unserer Teamworkshops bildet eine Gruppenarbeit, die es in sich hat – schliesslich geht es darum, im Team etwas zu erreichen! Die Challenge besteht darin, innerhalb von 60 Minuten einen Schlachtplan für eine konkrete Herausforderung zu konzipieren, der sofortige Massnahmen enthält, die direkt umgesetzt werden können.

Die Fragestellung der Challenge lautet folgendermassen: Was macht ihr jetzt gleich/morgen, um das Ziel XY zu erreichen?

Wir teilen dafür die Teilnehmer*innen in kleinere Teams ein und lassen sie gemeinsam an einem Umsetzungsplan arbeiten, welcher im Anschluss in einem Pitch den anderen präsentiert wird.

Unser Extratipp: Bei dieser Challenge geht es vor allem darum, aus den vorhandenen Fähigkeiten innerhalb des kleinen Teams eine Lösung zu entwickeln – andere Fähigkeiten, Teamkolleg*innen sowie deren Fähigkeiten miteinzubeziehen sind demnach nicht erlaubt!

 

Und damit neigt sich unser Teamworkshop und der Workshoptag jeweils schon dem Ende zu. Ein wichtiger Schritt im Forming-Prozess wurde getan und die Basis für eine gute Zusammenarbeit im Team gelegt. Zum Schluss achten wir darauf, dass sich alle nochmals gegenseitig Feedback geben:

  • Wie wurde zusammengearbeitet?
  • Was hat funktioniert/was nicht?
  • Was gilt es beim nächsten Mal anders zu machen?
  • Und das Wichtigste: Was wird aus dem Forming-Workshop mitgenommen und wie geht es nun weiter?

Wir hoffen, wir konnten dich mit diesem Blogbeitrag dazu inspirieren, die Prozesse, welche  hinter gutem Teambuilding, Teamforming und Teamperforming stecken, proaktiv anzugehen. Es lohnt sich – denn schliesslich gilt gerade in der Startup- und Innovationsbranche: Teamwork makes the dream work! 💪🏻

Arbeiten am Teamforming-Prozess am Diginlab Team Workshop mit dem Startup Parkn'Sleep

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